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Don Juan
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Komödie
von Molière
Premiere: 5. Oktober 2012
Inszenierung: Joerg Steve Mohr
Regieassistenz: Sebastian Helfrich
Bühne: Joerg Steve Mohr, Teresa Ungan
Ausstattung: Teresa Ungan
Übersetzung von B.Besson und H.Müller
Es spielen:
Benjamin Martins, Joerg Mohr, Christian Ohmann, Sarah Palarczyk, Christine Rothacker, Daniel Során †
 
Molières Don Juan ist eine der schillerndsten und rätselhaftesten Figuren der Weltliteratur. Sein Werk selbst ist mehr als nur Komödie, es ist gleichermaßen Farce, Satire und Tragödie. Der Titelheld ist für die Männerwelt der typische Frauenversteher, für die Frauen der charmante Verführer. Er selbst, getrieben vom Kampf gegen die Moralvorstellung der anderen und auf der Flucht vor der eigenen Normalität, provoziert die Opfer bis aufs Äußerste durch Ironie und Sarkasmus. Zusammen mit seinem treuen Diener Sganarelle streift er durch die Lande und verführt alles, was ihm vor die Nase kommt. Kaum hat er eine der vielen jungen Damen erobert, lässt er sie fallen und beschäftigt sich mit der Eroberung der nächsten. Er glaubt nicht an eine höhere Macht, auch nicht, als diese vor ihm steht. Wahn- und witzig geht es zu in der Komödie von Molière.


"Die Handlung der Komödie Don Juan von Moliere aus dem Jahr 1682 ist schnell erzählt:
Der junge adelige Don Juan lebt nicht – wie Vater und Stand es fordert – in Ehre und Gewissen vor Gott und dem Himmel, sondern verführt arme und reiche Damen, macht vor Klostermauern und Verlobungen nicht halt und genießt die Ekstase der Eroberung, um dann weiter zu ziehen.
Auch geschlossene Ehen und andere Versprechungen hindern Don Juan nicht daran, die nächste Dame zu suchen.
So ist er ständig auf der Flucht, begleitet von seinem Diener Sganarelle, um dem Tod durch die Brüder seiner angetrauten Donna Elvira und anderen Forderern zu entgehen. Sganarelle ist hin und her gerissen.
Moliere lässt Don Juan durch den von ihm ermordeten Komtur in die Hölle fahren, während er in Schwetzingen von Sganarelle erschossen wird – freilich um dann wieder aufzuerstehen.
So schnell die Handlung erzählt ist, so vielschichtig zeigen sich die Charaktere. Jede Figur wird so facettenreich dargestellt, argumentiert in ihrem Weltbild schlüssig und differenziert, sodass der Zuschauer betroffen alle eigenen Anteile der Charaktertypen in sich spüren kann.
Er wird konfrontiert mit der Einsamkeit der Ausschließlichkeit einer Sichtweise und spürt Ekel, Mitgefühl, Komik und Trauer.
Ein altes – an Worten, Poesie und Bildern reiches - Stück wird im Theater am Puls neu belebt. Mit Handy und Kokain, Overheadprojektor und schwarzen Dessous, mit einem Weihnachtsbaum aus Plastik und einem modernem Wohnzimmerambiente wird die Komödie gezeigt, ohne dass Willkür oder Zufall die Wahl der „Gesten der Moderne“ bestimmt hätten.
Sehr Aussage begleitend, vertiefend, interpretierend wählte der Regisseur Joerg Mohr die „Sprachrohre der Moderne“. Schlüssig und provozierend sind sowohl der Zuschauerraum als auch die Nebenschauplätze der Bühne mit in die Inszenierung geflossen, sodass trotz großer Textdichte und statischem Bühnenbild keine Anstrengung oder Langsamkeit aufkommt.
Die schauspielerische Leistung tut ihr Übriges, sodass der Zuschauer einen interessanten, gedankenreichen Abend erlebt, an dem dazu noch viel geschossen wird."
Samiya Bilgin, 4.10.2012


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